Paare Einzeln wirkt eine Figur wie eine einsame Stele, zu zweit entsteht durch die Beziehung zueinander ein Dialog – Dynamik im Bild. Es könnte ein Spiegel von uns selbst, von unserer Gesellschaft sein. Es gibt unendlich viele Dialogsituationen. Der Mensch – anthropologisch gesehen – bietet eine unerschöpfliche Quelle für die Kunst. Es entstand in schneller Folge eine Reihe Bilder. Dasselbe Grundkonzept durchzieht alle Bilder, aber keines gleicht dem anderen. Es sind diverse Untersuchungen der gleichen Thematik, in Farbe und Form. Bilder in Acryl auf Leinwand, die in ihrer spontanen und natürlichen Malweise eigene Wege gehen sowie Farbradierungen aus früheren und jüngsten Zeiten.
Richard A. Cox, 30.5.1996
Paarbilder In seinen druckgraphischen Variationen entwirft Richard Cox – ähnlich wie zeitgleich in der Malerei und in seinen plastischen Werken – das Doppelfigurenportrait zu einem Gemeinbild menschlicher Beziehungen. Diese Beziehungen können auch als Abhängigkeit voneinander verstanden werden. Häufig stellen seine Paarbilder Menschen dar, die durch innere, seelische Bande eng miteinander verbunden sind. Dies kann das Liebespaar sein, aber ebenso das Herrscherpaar. Macht und Ohnmacht, Wille und Beliebigkeit, Aktivität und Passivität sind weitere Gegensatzpaare, die er in seinem Kaleidoskop menschlicher Beziehungen verarbeitet. Die enge Verbindung zwischen seinem graphischen, malerischen und bildhauerischen Schaffen veranschaulichen zwei farbige Graphiken, in denen die unterschiedlichen Arbeitsweisen miteinander zu verschmelzen scheinen. „Curtain Call“ und „Fernweh“ sind Bilder von Paaren, deren Figuration auf einen schlanken, überlängt dargestellten Umriss reduziert ist, so wie er dies in einigen Acrylbildern bereits einige Jahre zuvor erarbeitet hatte. Die überlangen und auf den Umriss reduzierten Formen verwendet er ebenso bei seinen figürlichen Plastiken.
Martin Gesing, „Graphik, Malerei und Plastik“, in: Richard A. Cox. Monographie mit Werkverzeichnis der Druckgraphik 1973–1997, Soest 1999, S. 42.