Germination – Neue Arbeiten „Galerie auf Zeit“ wieder geöffnet

Galerie auf Zeit wieder geöffnet. Neue Arbeiten – Germination

Teilung 6

Atelier Richard A. Cox

Galerie am Markt,  Markt 9, 59494 Soest

Öffnungszeiten: Freitags 15.00  bis 17.00 Uhr und Samstags vom 11.00 Uhr  bis 15.00 Uhr,

gern nach Vereinbarung Tel. 01739495543

 

In den neuen Ölpastell-Arbeiten von 2020/21, mit Titeln wie Keimung, Germination, Teilung und Mutation habe ich Aspekte der Virus-Pandemie künstlerisch verarbeitet.  Die Darstellungen erinnern an das Leben am Anfang, wie sich ein Lebewesen aus der Ursuppe entwickelt und mutiert zu immer neuen Variationen. Natur kreativ. Ich arbeite seriell, es entstehen mehrere ähnliche Bilder aber immer wieder anders in der Wahrnehmung. Durch einen vertrauten Umgang mit der Technik des Ölpastells erzeuge ich eine tiefe, fast dreidimensionale Darstellung, organisch anmutende Gestaltungen. Eine nuancierte jedoch kräftige Farbigkeit in den Bildern erzeugt lebendige, dynamische Formen. Eine Ästhetik der Natur wird erzeugt statt eines Schreckens und einer Bedrohung, die wir in der Pandemie erfahren. Mit diversen Werkzeugen werden Spuren und Bewegungen in den Malgrund spontan erzeugt. Der Malgrund, aufgetragen auf starken Karton, besteht aus einer Vielzahl von Farbschichten aus Ölpastell. Die Pastelle von Sennelier sind aus reinen Pigmenten, Mineralwachs und Bindemittel. Zunächst wird eine bestimmende Erstschicht von dem öligen, in Wachs gebundenen Pigment mit einem Spachtel in die Kartonoberfläche eingerieben bzw. eingedruckt. Über Nacht oder nach wenigen Tagen hat sich der Karton mit der Farbe satt gesaugt, und die Oberfläche ist einigermaßen fest. Es folgen mehrere Farbschichten des Ölpastels, die die erste Schicht komplett überlagern. Die verschiedenen Farben werden auf den Karton mit einem Spachtel beigemischt, um die gewünschte Farbigkeit und Struktur zu bekommen. Das Bild ist am Ende ein Spiel zwischen der tiefsten Ebene und der korrespondierenden Farbigkeit der Oberfläche. Man zeichnet mit den zur Hand liegenden Utensilien: Spachtel, Löffel, Messer oder Holzstab, um durch die oberen Schichten zu kratzen und die darunterliegenden Farbsichten hervorzuheben. Die Farbigkeit oder die entstandenen  Strukturen von den verschiedenen Werkzeugen sind nicht immer vorkalkulierbar. Die Leichtigkeit der Spurengestaltung, die feinen Striche, schwellend und schwungvoll, sind nur möglich bei diesem quasi negativen Zeichenverfahren. Meiner Meinung nach ähnelt dieses Verfahren des Bilderzeugens sehr dem der Radierung mit delikaten Strichen oder den schwellenden Linien der Gravur. Als langjähriger Grafiker im Tiefdruckverfahren sind diese Entwicklung und die Eigenschaften der Bilder nicht wunderlich. Eben bei der Farbradierung gab es immer ein Element des Zufalls, das man in der Druckgrafik mit berücksichtigt oder sogar anwendet, um besondere Effekte zu erzielen oder auch als Ausgangspunkte für neue Motive zu generieren. Beim traditionellen Malen im Vergleich wäre das Aufmalen der schwebenden, bewegten Zeichenelemente nur mühsam zu erzielen. Die Spontanität der Strichführung und oft zufällig erscheinende Farbigkeit machen gerade den Reiz an diesen neuen Bildern aus. August 2021. Galerie

In the recent oil pastels of 2020/21, with titles such as Germination and Mutation, I have interpreted various aspects of the virus pandemic from an artist´s point of view.  The imagery I have come up with is reminiscent of life in the beginning as we imagine it, how a living being develops from the primordial soup splits and mutates into ever newer organisms. Nature being creative. I often work sequentially, several pictures are created to a theme, similar but always different in perception. The one picture will be promoting ideas for the next picture as the theme grows and matures. Through a special application of the technique of oil pastel, I am able to create a deep, almost three-dimensional representation of organic-looking imagery. A nuanced yet strong colour in the paintings creates lively, dynamic forms. An aesthetic of nature is created instead of one of terror and threat that we experience in the pandemic. The oil pastel ground, applied to strong card, is built up from a multitude of coloured layers. The Sennelier’s pastels that I use are made of pure pigments, mineral wax and binder. First, a determining initial colouring layer of the oily pigment is rubbed or pressed into the cardboard surface with a palette knife. Overnight or after a few days, the cardboard has soaked up the colour and the surface is reasonably firm. Several layers of the oil pastel follow, completely overlaying the first coat. The different colours are mixed and blended with a palette knife or spatula to get the desired effect and structure of the surface ground. Marks are spontaneously created or scratched in the wax surface with various tools. The drawing is created with the utensils at hand: spatula, spoon, knife or wooden stick to scrape through the upper layers and reveal the underlying colours and textures. The colour mix or the resulting structures from the various tools cannot always be pre-calculated. In the end, the picture represents an interaction between the deepest layer and the corresponding colours up to the final wax layer. The lightness of the line, the fine strokes, swelling and sweeping, are only possible by means of this quasi-negative drawing process. In my opinion, this method of creating images is very similar to that of etching, the fine delicate lines or the flowing swelling gestures of engraving seem familiar. As a long-time printmaker in intaglio, this development and the characteristics of the images are not surprising. Precisely in colour etchings there has always been an element of chance or accident involved, which can be taken into account or even applied in printmaking and etching processes to achieve special effects or to generate starting points for new imagery. In traditional painting by comparison, the painting on and overlayering of flowing, fluid drawing elements would be difficult to achieve. The spontaneity of the lines and marks and the often seemingly random colours are precisely what make these new paintings so appealingGalerie